Was ist das Autoimmunprotokoll (AIP)?

Was ist das Autoimmunprotokoll

Das Autoimmunprotokoll (kurz AIP) kann dir helfen die Symptome deiner Autoimmunerkrankung zu lindern und deine Krankheit im Idealfall in Remission* zu bringen. Oft wird es auch von Menschen mit empfindlichem Verdauungssystem oder zahlreichen Nahrungsmittelunverträglichkeiten genutzt um wieder mehr Lebensqualität zu erlangen. Während dem AIP lernst du auch auf welche Lebensmittel dein Körper reagiert und welche er ohne Probleme verträgt.

Das Autoimmunprotokoll ist keine Diät!

Das AIP umfasst auch die Bereiche Stress, Schlaf und Bewegung. Es ist also eher ein Lebensstil als eine Ernährungsform. Die strikte Einhaltung der AIP Ernährung wird dir nämlich nicht viel bringen, wenn dich eben diese Ernährung so sehr stresst, dass du vor jedem Essen fünf neue graue Haare kriegst!

Was genau macht man beim AIP?

Ernährung

Man startet mit einer Eliminationsphase. In dieser Phase werden nur bestimmte Lebensmittel gegessen, welche genau das sind findest du hier!

Wie lange diese Eliminationsphase dauert ist sehr unterschiedlich. Aber im Normalfall braucht dein Körper mindestens ein paar Monate (bei mir waren es drei) bis er sich erholt hat und es dir besser geht.

Danach kannst du anfangen “neue” Lebensmittel auszuprobieren (Wiedereinführungsphase). Hier gibt es auch bestimmte Regeln, bzw. verschiedene Phasen, nach denen du vorgehen kannst. Aber wenn du ein bestimmtes Lebensmittel extrem vermisst, kannst du es auch früher ausprobieren! (Nein, keine Tiefkühlpizza 😄 aber z. B. eine bestimmte Nuss!)

Hier ist meiner Meinung nach eines extrem wichtig zu betonen:

Wenn du z. B. Mandeln nicht verträgst, heißt das nicht dass du sie nie wieder essen kannst! Ich habe schon von vielen gehört, die ein bestimmtes Lebensmittel später im AIP noch einmal getestet haben und dieses dann ohne Probleme vertragen haben! Also nicht den Mut verlieren. Mir ist das Eigelb zum Beispiel nicht sehr gut bekommen, aber ich bin sicher, dass ich es bald vertragen kann! Mein Körper braucht eben dafür einfach noch ein bisschen mehr Zeit!

Aber woran merke ich, dass ich etwas nicht vertrage??

Ich hatte wirklich Angst, dass ich es nicht merke, wenn ich etwas nicht vertrage. Abermittlerweile weiß ich, dass man es eigentlich immer sehr deutlich merkt! Nach ein paar Monaten Autoimmunprotokoll ist dein Körper so verwöhnt, dass er nur Sachen gekriegt hat, die ihm nicht schaden, dass er dir ziemlich schnell bescheid sagt, wenn ihm das was du ihm gibst nicht passt.

Du bekommst Symptome wie z. B. Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, aber auch weniger offensichtliche wie z. B. Brainfog oder extrem schlechte Laune. Aber das merkst du, weil du ja nur Lebensmittel testest, wenn es dir gut geht! Ich habe einmal den Fehler gemacht an einem extrem stressigen Tag etwas neues zu testen und war dann nicht sicher woher meine Symptome kommen… Nicht so schlau, aber 🤷‍♀️… 😄

Stress

Während dem Autoimmunprotokoll geht es auch darum Stress zu managen. Egal ob du ein Mensch bist, der leicht gestresst ist oder der viel Stress aushalten kann. Stressmanagement ist das A und O. Das Gehirn steht in ständigem Austausch mit deinem Darm und am Darm sitzt das Immunsystem.

Einfach gesagt: Stress = Schub

Also nimm dir Zeit für dich und Self-Care Aktivitäten. Das ist nicht egoistisch! Wenn es dir besser geht, hast du auch mehr Ressourcen für deine Familie, deine Kinder, deinen Mann…

Hier sind ein paar Dinge, die dir helfen besser mit Stress umzugehen und ihn wieder abzubauen. (Weil sind wir doch mal ehrlich. Stressquellen zu eliminieren ist oft einfach nicht drin!)

  • Atme mehrmals am Tag tief durch und mache Atemübungen und benutze Meditationsapps und -videos auf YouTube.
  • Frag nach Hilfe, wenn du nicht mehr kannst! Daran ist nichts verwerfliches. Du bist krank und dein Körper leistet jeden Tag wahnsinnig viel. Es ist okay, wenn du nicht mehr kannst!
  • Du musst nicht alles sofort und alles perfekt machen! Versuche dich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Niemand ist perfekt.
  • Lasse deine Arbeit da wo sie hingehört: Auf der Arbeit! Wenn du von Zuhause arbeitest, lege fest um wie viel Uhr du Feierabend hast und arbeite keine Sekunde länger und arbeite nicht vom Bett oder Sofa aus. Das sind arbeitsfreie Bereiche, die von deinem Unterbewusstsein nicht mit Arbeit in Verbindung gebracht werden sollten!
  • Waldspaziergänge senken den Stresslevel!
Bewegung

Bewegung ist ein weiterer Bestandteil des AIP. Du solltest es natürlich nicht übertreiben, weil es dir dann nur schlechter geht! Aber dein Körper wird sich freuen, wenn du ihn regelmäßig forderst!

Das Gute an Sport ist, dass du, egal wie unsportlich oder sportlich du bist, immer etwas tun kannst was deinem Fitnesslevel entspricht! Fange an mit kurzen Spaziergängen. (Z. B. im Wald um deinen Stresslevel zu senken 😉💪) Es gibt unzählige kostenlose Apps und Videos auf YouTube, die dich dabei unterstützen können. Setze dir ein oder mehrere Ziele. Mache dir selbst ein kleine Challenge draus, aber vergiss auch bitte nicht, dass es an manchen Tagen einfach nicht geht. Werte das nicht als Rückschritt!

Sport ist natürlich auch sehr gut um Stress abzubauen!

Schlaf

Schlaf ist die Zeit in der dein Körper Ruhe hat und braucht um sich zu regenerieren. Wenn du schlecht oder nicht schläfst, bedeutet das Stress für deinen Körper.

Schlechter Schlaf = Stress

Um deine Schlafqualität zu verbessern solltest du:

  • Regelmäßige Schlafenszeiten! Ja, das bedeutet feste Zu-Bett-Geh-Zeiten. Was überhaupt nicht cool ist, aber es hilft wirklich! Dein Körper gewöhnt sich ziemlich schnell daran und dankt es dir mit erholsameren Schlaf. Wenn du ein Baby hast oder unterschiedliche Schichten arbeitest, ist dir das natürlich nicht möglich, aber die folgenden Dinge sollten dir dennoch möglich sein.
  • Schlafe im Dunkeln! Klingt seltsam, aber mache dein Schlafzimmer so dunkel wie möglich. Eliminiere sämtliche Lichtquellen. Sei es dein Smartphone das leuchtet, weil es lädt, ein leuchtender Mehrfachstecker, ein Fernseher.
  • Schalte alle Bildschirme (Fernseher, Laptop, Smartphone, Tablet…) zwei Stunden bevor du ihs Bett gehst aus! Sie sind zu hell und suggerieren deinem Hirn, dass es Tag ist!
  • Meide abends/ein paar Stunden bevor du schlafen gehst, helle Lichtquellen.
  • Wenn du sehr gestresst oder aufgebracht bist, meditiere oder gehe einem entspannten und ruhigen Hobby (z. B. Malen) nach um etwas runterzufahren.

Wichtig:

Du musst nichts davon von heute auf morgen perfekt meistern!! Alles was du davon umsetzt und wenn es für den Anfang nur Kleinigkeiten sind, werden dir gut tun! Das Autoimmunprotokoll klingt extrem (vor allem die Ernährung), aber ich habe es im März 2020 angefangen und es geht mir so viel besser. Ich hätte niemals gedacht, dass es mir so gut gehen kann!


Hier habe ich einen Beitrag geschrieben mit Tipps, die dir helfen sollen das Autoimmunprotokoll durchzuhalten! 😊💪

Hier findest du Tipps um dich auf die AIP Ernährung vorzubereiten! 😉


Wenn du Fragen zum Autoimmunprotokoll hast, klicke hier und schreibe mir gerne eine Nachricht!


*Remission, bedeutet Rückgang bzw. ein vorübergehendes Nachlassen von Krankheitssymptomen (siehe Duden.de)

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5 Gedanken zu „Was ist das Autoimmunprotokoll (AIP)?

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